Als echter Energiewender haben Bauherren die Möglichkeit die private Energiewende zu leben. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den Neubau von Wohnhäusern mit den KfW-Effizienzhaus-Standards 40 Plus, 40 und 55. Grundsätzlich gilt:
Je kleiner die Zahl des KfW-Effizienzhaus, desto besser die Energieeffizienz der Wohnimmobilie. Gemessen wird die energetische Qualität, das heißt zum einen wie gut das Haus durch Dämmung und Fenster im Verhältnis zum Volumen des Hauses isoliert ist und zum anderen wie viel Energie im Jahr für Heizen, Lüften und Warmwasser benötigt wurde. Höchstwerte dazu definiert die Energieeinsparverordnung (EnEV) der Bundesregierung.
Seit April 2016 gibt es den Standard des Effizienzhaus 40 Plus. Besonders daran ist, dass ein wesentlicher Teil des Energiebedarfs unmittelbar am Gebäude erzeugt und gespeichert wird.
„Mit den neuen Förderstandards seit April 2016 wollen wir die besonders energieeffizienten Neubauten stärker fördern und verbesserte Anreize für das Erreichen hoher energetischer Standards schaffen“, sagt Dr. Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe.
Ein hoher Standard, der mit im Markt erprobten Lösungen problemlos realisiert werden kann. Kernstück ist das STIEBEL ELTRON Lüftungsintegralsystem LWZ 504, es wird kombiniert mit ISG und der Photovoltaikanlage TEGREON sowie dem kompatiblen Sunny Home Manager von SMA. Damit sind drei Grundvoraussetzungen für ein KfW-40-Haus gegeben: eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine stromerzeugende Anlage auf Basis erneuerbarer Energien und die Visualisierung von Stromerzeugung- und verbrauch. Ergänzt wird die Anlage durch einen Batteriespeicher.
Die DIN-Norm 1946-6 schreibt vor, dass das Luftvolumen beheizter Räume innerhalb von zwei Stunden komplett ausgetauscht werden muss, um Schimmelbefall vorzubeugen. Dieser Mindestluftwechsel reicht nicht aus, damit Bewohner sich in den Räumen wohlfühlen. Die in Fenstern integrierte Lüftung bietet in der Regel lediglich den erwähnten Mindestaustausch.
Generell ist zwischen Zuluft- und Ablufträumen zu unterscheiden. Die Luft muss in Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmer eindringen, um diese mit frischer Luft zu versorgen. Bäder, Küchen und WCs sind Räume, aus denen die verbrauchte Luft abfließen muss.
Alle Lüftungsansätze ohne Ventilator (Passivlüftung) funktionieren nur, wenn die Windrichtung und die Windstärke stimmen. Da die Bewohner eines Hauses keinen Einfluss auf das Wetter haben, sollte niemand auf Ventilatoren verzichten.
Ein gesundes Raumklima ist ohnehin nur mit etwas aufwendigeren Anlagen möglich. Eine ideale Lüftung führt gefilterte Frischluft zu und entzieht Abluftwärme.
Fenster mit Falzlüftern haben in den Falzen Spalten. Diese sind mit einer Klappe versehen, die bei starkem Wind schließen. Das System sorgt für den Mindestluftaustausch. Zusammen mit Ventilatoren, die Ablufträume entlüften, ist eine Lüftung in die korrekte Richtung möglich.
Im Fenster integrierte Lüftungsanlagen sind Bauteile, die im Blendrahmen oder unter der Fensterbank angebracht sind. Der Lufteinlass lässt sich von Hand oder automatisch verschließen. Die einfachen Lüftungsvorrichtungen sind nur zusammen mit Ventilatoren in Küchen, Bädern und WCs sinnvoll.
Fensterlüfter mit Ventilatoren ähneln den Anlagen, die sich in Blendrahmen montieren lassen. Das Lüften erfolgt automatisch über Sensoren, welche die Innenluft messen. In diese Bauteile lassen sich Filter integrieren, damit gereinigte Luft in die Räume gelangt.
Eine integrierte Fensterlüftung mit Wärmerückgewinnung saugt verbrauchte warme Luft ab und entzieht ihr über Wärmetauscher Wärme. Gleichzeitig führt der Ventilator frische gereinigte Luft zu und erwärmt diese. Die Geräte verwenden durchschnittlich 50 Prozent der Wärme zum Heizen der Frischluft.
Eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist allen erwähnten Anlagen überlegen. Diese haben einen höheren Wirkungsgrad. Außerdem sorgen sie für einen optimalen Luftstrom zwischen Zuluft- und Ablufträumen.
Eine Fensterfalzlüftung oder eine einfache, im Fenster integrierte Lüftungsanlage kostet pro Fenster etwa 25 Euro. Für Bäder, Küchen und WCs sind zusätzlich Ventilatoren nötig, die pro Stück zwischen 50 und 100 Euro kosten.
Fensterlüfter mit Wärmerückgewinnung kosten zwischen 500 und 1.000 Euro. In dieser Größenordnung bewegen sich auch Systeme, bei denen die Lüftung über Wanddurchbrüche erfolgt, die sich problemlos zu einer optimalen automatischen Wohnraumbelüftung ausbauen lassen.
Die Kosten für den Einbau hängen unter anderem vom gesamten Auftragsvolumen ab. Wer nur in zwei Fenster eine Lüftung einbauen lässt, zahlt je Fenster mehr, als ein Hausherr, der einen großen Auftrag zu vergeben hat. Im Schnitt sind 100 Euro je Einbau zu veranschlagen.
Einfache Fenster- oder Fensterfalzlüfter sind nicht in der Lage, Räume ausreichend mit Frischluft zu versorgen. Sie verhindern lediglich zu feuchte Raumluft und Schimmelbildung. Der mögliche Luftaustausch ist sogar mit unterstützenden Ventilatoren in Ablufträumen zu gering.
Fensterlüfter mit Ventilatoren verbessern das Raumklima. Sie sind ideal für Allergiker oder wenn es vor dem Haus laut ist. Mit diesen Anlagen ist "Lüften" bei geschlossenem Fenster möglich. Pollen, Staub und Lärm bleiben draußen, saubere Luft gelangt ins Haus.
Übrigens: Dezentrale Lüfter machen immer Geräusche in den Wohnräumen. Je nach Modell sind diese so laut wie Flüstern (unter 30 dB) oder wie leise Musik (unter 40 dB). In Schlafräumen kann dieses Dröhnen stören.
Da solche Systeme außerdem hohe Kosten verursachen, sollten sich Hausbesitzer grundsätzlich Vergleichsangebote für Wandlösungen und zentrale Wohnraumlüftungen besorgen. Eine vollautomatische Lüftungsanlage mit sinnvoller Luftzufuhr und Luftabfuhr ist kaum teurer als eine hochwertige integrierte Lüftung in allen Fenstern.
Fakt ist, einfache integrierte Lüftungssysteme reichen nicht aus. Bleiben die Fenster geschlossen, erhöht sich die Konzentration an Schadstoffen und Kohlendioxid in den Wohnräumen. Sie sind lediglich eine gute Ergänzung zum Öffnen der Fenster.
An lauten Straßen oder für Allergiker sind aufwendige Systeme mit Ventilatoren und Wärmerückgewinnung sinnvoll.
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Redaktion my hammerUm eine Fehlinvestition zu vermeiden, ist es wichtig, alle Vor- und Nachteile einer Fußbodenheizung sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Nahezu alle Heizsysteme haben Vor- und Nachteile. Das gilt auch für eine Flächenheizung. Vor der Entscheidung ist deshalb ein sorgfältiges Abwägen der Argumente ratsam.
Vor- und Nachteile von Flächenheizungen
Eine Fußbodenheizung gehört zu den sogenannten Flächenheizungen. Im Gegensatz zum Heizen mit Heizkörpern wird eine komplette Fläche mittels Heizmatten erwärmt. Das führt zu einer hervorragenden Wärmeverteilung im Raum, sodass überall eine gleichmäßige Raumtemperatur herrscht. Beim Heizen mit Heizkörpern ist es in unmittelbarer Nähe des Heizkörpers meistens deutlich wärmer als zum Beispiel an der gegenüberliegenden Wand.
Der größte Vorteil einer Fußbodenheizung liegt jedoch darin, dass keine Heizkörper im Raum erforderlich sind. Dadurch entsteht ein verbessertes Platzangebot. Die Möbel können viel flexibler im Raum aufgestellt werden.
Als Nachteil kann sich jedoch die geringere Vorlauftemperatur herausstellen. So sollten die Heizungsrohre im Fußboden mit einer maximalen Temperatur von 30 Grad Celsius betrieben werden, da bei höheren Werten ein unangenehmes Hitzegefühl an den Füßen entsteht. Durch die entsprechenden Einstellungen dauert der Heizvorgang recht lange. Um einen Raum zu erwärmen, ist meistens ein ganzer Tag erforderlich.
Eine Fußbodenheizung ist nicht für alle Böden geeignet
Am effektivsten wirkt eine Flächenheizung, wenn der Fußboden gefliest ist. Die Fliesen eignen sich hervorragend als Wärmespeicher. Sie geben nach dem Abschalten der Heizung noch über einen langen Zeitraum hinweg Wärme ab.
Grundsätzlich ist es auch möglich, Heizmatten unter einem Parkett- oder Laminatfußboden zu verlegen. Das ist jedoch sehr aufwendig und kostspielig. Es ist sinnvoll, sich bei der Wahl des Fußbodenbelags im Voraus darüber zu informieren, ob dieser für eine Fußbodenheizung geeignet ist.
Modernste Haustechnik ermöglicht auch eine Kombination mehrerer Heizsysteme. So ist es möglich, eine Flächenheizung mit zusätzlichen Heizkörpern zu kombinieren. Dadurch ist eine individuelle Anpassung an den jeweiligen Wärmebedarf möglich und die Vor- und Nachteile der Systeme werden ausgeglichen. Eine solche Möglichkeit sollte bei der Planung der Haustechnik berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall ist der Rat eines Fachmanns einzuholen. Quelle: Myhammer